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Ein Drehbuch oder Skript ist ein von Drehbuchautoren geschriebenes Werk für einen Film, eine Fernsehsendung oder ein Videospiel (im Gegensatz zu einem Bühnenstück).
Bei Drehbüchern kann es sich um Originalwerke oder um Adaptionen bestehender Werke handeln. Ein Drehbuch ist eine Form der Erzählung, in der die Bewegungen, Handlungen, Ausdrücke und Dialoge der Figuren in einem bestimmten Format beschrieben werden. Es können visuelle oder kinematografische Hinweise gegeben werden, ebenso wie Szenenbeschreibungen und Szenenwechsel.

Inhalt

Merkmale

Das Drehbuch dient den an der Produktion eines audiovisuellen Werkes beteiligten Personen - Regisseur, Schauspieler, technisches Team usw. - als Unterstützung. Darin werden beschrieben:

Entwicklung

  1. Ideenskizze: Eine kurze Formulierung der Grundidee. Die Ideenskizze benennt die Hauptfigur und das Thema und beschreibt eine Art Prognose, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln soll. Manchmal besteht eine Ideenskizze nur aus einer Zusammenfassung der thematischen Recherchen.
  2. Exposé: Der Entwurf einer Story mit den zentralen Handlungsmomenten. Filmische Gestaltungsmittel bleiben dabei noch unberücksichtigt. Ein Exposé kann beispielsweise die Anfangsszene, die beiden Plot Points und die Auflösung beschreiben.
  3. Treatment („Abhandlung"): Eine Beschreibung der gesamten Geschichte, ohne Dialoge. Unter Umständen ist eine Darstellung der Szenenfolge sinnvoll.
  4. Drehbuch: Das eigentliche Drehbuch enthält eine detaillierte Beschreibung aller Szenen einschließlich der Dialoge, Schauplätze, Requisiten etc. Im Zusammenhang eines medienpädagogischen Projekts ist ein klassisches Drehbuch häufig nicht erforderlich.
  5. Storyboard: Die Auflösung aller Szenen in filmische Einstellungen. Damit man dazu eine visuelle Vorstellung bekommt, wird zu jeder vorgesehenen Einstellung eine Skizze angefertigt. Über das Drehbuch hinausgehend enthält das Storyboard Regie und Kameraanweisungen und andere technische Details.

Format

Das Format ist so aufgebaut, dass (grob geschätzt) eine Seite etwa einer Minute Bildschirmzeit entspricht, obwohl dies oft wenig Ähnlichkeit mit der Laufzeit der endgültigen Produktion hat. Die Standardschrift ist die Courier-Schrift in 12 Punkt und 10er-Teilung.

Die Hauptbestandteile sind Handlung und Dialog. Die Handlung wird im Präsens geschrieben und beschränkt sich auf das, was das Publikum hören oder sehen kann, z. B. Beschreibungen von Schauplätzen, Bewegungen der Figuren oder Soundeffekte. Der Dialog besteht aus den Worten, die die Figuren sprechen, und wird in der mittleren Spalte geschrieben.

Eine Besonderheit des Drehbuchs (im Gegensatz zu einem Bühnenstück) ist die Verwendung von Einschüben. Ein Einschub, auch Hauptszenenüberschrift genannt, steht am Anfang jeder Szene und enthält in der Regel 3 Informationen: ob die Szene innerhalb oder außerhalb spielt (INT. oder EXT.; innen oder außen), den genauen Ort und die Tageszeit. Mit jeder Slug-Zeile beginnt eine neue Szene. In einem "Drehbuch" werden die Zwischenzeilen der Einfachheit halber fortlaufend nummeriert.

Szenen

Ein Drehbuch ist in Szenen gegliedert, die nach Zeit und Räumlichkeit voneinander unterschieden werden. Ein Schauplatzwechsel oder ein Zeitsprung bedeuten das Ende der alten und den Beginn einer neuen Szene. Eine neue Szene beginnt mit einer Überschrift in Großbuchstaben, die Ort und Zeit der Szene bestimmt. Für die Filmproduktion werden Orte nach Innen- und Außen-Motiven unterschieden und Zeiten auf Tag und Nacht, selten Dämmerung reduziert, also auf die Verfügbarkeit von natürlichem Licht.

Auf die Überschrift folgt eine Beschreibung der Szene, zum Beispiel der Figuren, Requisiten, Ausstattung, Geräuschkulisse, des Wetters und der beobachteten Handlungen – sofern und nur in dem Maße, indem sie für den Film von Bedeutung sind und noch nicht in einer früheren Szene beschrieben wurden. Einstellungen, Kameraanweisungen und Töne werden groß geschrieben.

Wenn Charaktere sprechen, werden Figurenname, darunter der Dialogtext und gegebenenfalls Sprechanweisungen, die sich aus der Handlung nicht ergeben, eingerückt wiedergegeben. Die Dialog-Anmerkung Off oder O.S. für Off Screen heißt, dass die sprechende Figur sich zwar in der Szene befindet, jedoch nicht im Bild zu sehen ist, während V.O. für Voice-over eine Stimme bezeichnet, die in der Post-Produktion in die Szene eingefügt wird.
Szenische Angaben zur Dialogzeile (Tonfall, Gestik, Haltung) stehen unter dem Namen der Figur in Klammern und in Kursivschrift.

Literatur