WortlehreWortlehre

Lesen ist der Prozess der Aufnahme des Sinns oder der Bedeutung von Buchstaben, Symbolen usw., insbesondere durch Sehen oder Tasten.

Für Pädagogen und Forscher ist Lesen ein vielschichtiger Prozess, der Bereiche wie Worterkennung, Orthografie (Rechtschreibung), Alphabetik, Phonetik, phonemisches Bewusstsein, Wortschatz, Verständnis, Lesefluss und Motivation umfasst.

Andere Arten des Lesens und Schreibens, wie Piktogramme (z. B. ein Gefahrensymbol und ein Emoji), basieren nicht auf sprachbasierten Schriftsystemen. Das gemeinsame Bindeglied ist die Interpretation von Symbolen, um die Bedeutung aus den visuellen Notationen oder taktilen Signalen (wie im Fall der Blindenschrift) zu extrahieren.

Lesen ist in der Regel eine individuelle Tätigkeit, die schweigend ausgeübt wird, auch wenn gelegentlich für andere Zuhörer laut gelesen wird; oder man liest für sich selbst laut, um besser zu verstehen. Vor der Wiedereinführung des Getrenntschreibens (Leerzeichen zwischen den Wörtern) im späten Mittelalter galt die Fähigkeit, lautlos zu lesen, als ziemlich bemerkenswert.

Wichtige Prädiktoren für die Fähigkeit einer Person, sowohl alphabetische als auch nicht-alphabetische Schriften zu lesen, sind mündliche Sprachkenntnisse, phonologische Bewusstheit, schnelles automatisiertes Benennen und verbaler IQ.

Als Freizeitbeschäftigung lesen Kinder und Erwachsene, weil es angenehm und interessant ist. In Deutschland liest etwa die Hälfte aller Erwachsenen jedes Jahr ein oder mehrere Bücher zum Vergnügen. Etwa 5 % lesen mehr als 50 Bücher pro Jahr.
Deutsche lesen mehr, wenn sie über eine höhere Bildung verfügen, fließend und leicht lesen können, weiblich sind, in Städten leben und einen höheren sozioökonomischen Status haben.
Kinder werden zu besseren Lesern, wenn sie mehr über die Welt im Allgemeinen wissen und wenn sie das Lesen als Spaß und nicht als eine weitere Aufgabe empfinden, die sie erledigen müssen.