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Die amerikanischen Debatte ist eine Form der Pro & Contra Diskussion und kann als eine Variante des kontrollierten Dialogs aufgefasst werden.
Sie wird im Unterricht oder Plenum als Form des "Streitgesprächs" eingesetzt. Dabei folgt die Debatte festen Regeln, sodass Argumente kontrolliert und zielgerichtet ausgetauscht werden.

Inhalt

Übersicht

  1. Methode: Lernen durch Streiten - schülerorientiertes Verfahren
  2. Ziel: zu einem kontroversen Thema gezielt und kontrolliert Argumente austauschen - dabei erarbeitetes Wissen einsetzen
  3. Effekt: divergentes Denken fördern - Positionen sachlich untermauern – eine Gesprächsregel genau einhalten
  4. Anlass: z.B. 18 Schülerinnen und Schüler diskutieren nach strengen Regeln zu einem umstrittenen Thema - sie argumentieren mit Kenntnissen, die sie gezielt für die Debatte erarbeiten
Amerikanische Debatte

Aufteilung in Pro & Contra Gruppen und Moderator bei der Amerikanischen Debatte


Quelle: Günther Einecke (http://www.fachdidaktik-einecke.de/ — 2003-2022)

Ablauf

Vorbereitungsphase

Der Kurs wird in Gruppen eingeteilt: Pro-Gruppe, Contra-Gruppe, 1 Spielleiter, ggf. Beobachter-Gruppe.

  1. zunächst wird das strittige Thema ausformuliert - am besten in Frageform
  2. jede Gruppe erarbeitet aus Materialien die Informationen und Argumente zum Thema; die einen suchen vor allem die Pro-Argumente, die anderen die Contra-Argumente; Beobachter und Spielleiter machen sich nur inhaltlich mit dem Thema vertraut
  3. die beiden gegnerischen Gruppen beschließen, welche Argumente sie in der festgelegten Reihenfolge vortragen wollen
  4. die Gruppen setzen sich gegenüber (s. Bild)

Debatten-Phase

  1. der Diskussionsleiter eröffnet die Debatte, indem er einer Seite das Wort erteilt
  2. z.B. die Pro-Seite gibt das erste Statement (z.B. max. 30 Sekunden oder 1 Minute) - dann folgt die Contra-Seite (mit derselben Zeitvorgabe) - darauf folgt wieder die Pro-Seite etc. - sind beide Seiten durch, kann man evtl. eine neue Runde beginnen
  3. man beginnt sein Statement mit dem Hauptargument für die eigene Gruppenposition - man kann zudem auch ein gegnerisches Argument entkräften
  4. der Leiter der Debatte achtet auf genaue Einhaltung der Zeitvorgabe und der Sprecherfolge

Plenumsgespräch

  1. am Ende der Debatte kann die Beobachtergruppe ein Wertungsgespräch über die Schlagkraft der Argumente führen mit Kriterien wie: sachlicher Gehalt - Überzeugungskraft - Glaubwürdigkeit - rhetorisches Geschick - etc.
  2. man nimmt die Ausgangsfrage wieder auf und kann mit einer Abstimmung schließen

 

Quelle: Günther Einecke (http://www.fachdidaktik-einecke.de/ — 2003-2022)