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Eine Novelle ist eine Prosaerzählung von begrenztem Umfang. Das Wort Novelle leitet sich aus dem lateinischen novus (neu) und dem italienischen novella (Neuheit) ab und weist damit auf eine "Neuheit" als zentrales Merkmal hin. Als Gattung lässt sie sich nur schwer definieren und oft nur ex negativo von anderen Textsorten abgrenzen.

Inhalt

Geschichte

Als Begründer der Novellentradition, die bis auf die italienische Renaissance zurückgeht, gilt Giovanni Boccaccio aufgrund des von ihm verfassten Decamerone (‚Zehntagewerk‘; 1353;) - einer Sammlung von 100 Novellen die in einer Rahmenerzählung miteinander verbunden sind.). Boccaccios Zeitgenosse Geoffrey Chaucer übernahm diese Formel wenig später in seinen Canterbury-Erzählungen (um 1387).

Charakteristik

Heutzutage bezeichnet der Begriff Novelle eine Prosaerzählung, die vom Umfang her zwischen dem Roman und der Kurzgeschichte angesiedelt ist. Der Umfang liegt in der Regel zwischen 50 und 100 Seiten, aber darüber gibt es keinen Konsens. Eine Novelle zeichnet sich durch eine einfache Struktur und eine geringe Anzahl von Figuren aus. Normalerweise enthält eine Novelle ein besonderes Ereignis und zeigt die Hauptfiguren in einem entscheidenden Moment ihres Lebens.

Beispiele

Innerhalb der deutschen Literatur erlebte das Novellenschaffen seinen Höhepunkt im 19. Jahrhundert, vor allem bei Autoren, die dem poetischen Realismus zuzurechnen sind.