Argumentation
Thesen
Tatsachenbehauptung:
In ihr wird behauptet, dassdaß etwas der
Fall ist; damit ist noch nicht klar, ob die Behauptung auch stimmt; die
Beweisführung und Argumentation ist erforderlich
Werturteil:
Darin wird etwas als wertvoll oder wünschenswert oder aber als bedenklich und gefährlich hingestellt; eine Begründung ist erwartbar.
Forderung
/ Empfehlung: Damit wird ein Handeln oder Nachdenken
eröffnet. Es kann aus einer Argumentation abgeleitet sein oder sie nach sich
ziehen.
Argumente
Argument ist jede Aussage, die eine Behauptung oder These stützen, ihren Geltungsanspruch
bekräftigen soll. In einem Text kann sich eine Argumentationskette von über- und untergeordneten Argumenten ergeben.
(a) Faktenargument: Ein
Hinweis auf Tatsachen, die abgesichert sein können
- mit eigenen Erfahrungen belegt oder auch
- mit wissenschaftlichen Erkenntnissen oder statistischen Erhebungen
(b) Wertargument: Ausdrückliche
oder unausgesprochene Berufung auf allgemein anerkannte Werte wie Gesundheit,
Meinungsfreiheit, Unverletzlichkeit der Privatsphäre, (Grundrechte) usw.
(c) Autoritätsargument:
Berufung auf eine Autorität, die als anerkannt vorausgesetzt wird; oft in
der Form von Zitaten. Je nach Thema und Adressatenkreis kann das ein
Wissenschaftler, ein Politiker, ein Popstar usw. sein.
Verweis auf Ursachen und Folgen:
Dies ist eine Begründung, die a) oder b) zuzuordnen ist, aber in besonderem Maße
eine Emotionalisierung der Argumentation ermöglicht.
Gedankenführung und sprachliche
Verknüpfung
Ein Gedankengang kann deduktiv
oder induktiv aufgebaut sein:
·
Bei der deduktiven Gedankenführung steht die Kernaussage (zentrale These,
Forderung, Intention, Positionsangabe...) am Anfang, die stützenden Aussagen
und Argumente folgen.
·
Die induktive Gedankenführung ist schlussfolgerndschlußfolgernd:
Die Kernaussage steht am Ende, die stützenden Aussagen führen zu ihr hin; am
Anfang steht die Problementfaltung, die Darstellung von Beispielfällen, das
Angebot verschiedener Positionen etc.
Gedankenführung |
|
deduktiv |
induktiv |
These ▼ kausale Verknüpfung ▼ Argumente |
Argumente ▼ konsekutive Verknüpfung ▼ Schlussfolgerung |
Sprachliche Elemente, Signalwörter,
weisen jeweils auf den logischen
Zusammenhang zwischen den einzelnen Aussagen hin. Konjunktionen, Adverbiale
und Wendungen wie „ein weiterer Gesichtspunkt“, „auf der anderen Seite“,
„daraus folgt“ etc. machen den Zusammenhang zwischen den Gedanken und Aussagen
deutlich, die Kohärenz des Textes:
additive Signale - anreihend, auch
steigernd: außerdem, ferner, nicht
zuletzt, überdies...
adversative Signale - einen Gegensatz
vermittelnd: aber, jedoch, andererseits,
dagegen...
konsekutive
Signale
- schlussfolgerndschlußfolgernd,
ableitend: also, folglich, daher...
[z.T. nach H. Gierlich]
Aufbau
eines Gedankengangs nach dem 5-Satz-Modell
dialektisch |
|
steigernd |
1. Einleitender Satz, Thema: Darüber
rede ich. |
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1. Einleitender Satz, Thema: Darüber
rede ich. |
2. Pro-Argumente: Das spricht für
meine Position. |
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2. z.B. fremde Argumente: Das sehen
andere so... |
3. Contra-Argumente: Das spricht
dagegen. |
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3. eigene Argumente: Ich sehe das so. |
4. Bewertung: Dies überwiegt. |
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4. Gewichtung: Im Vergleich ist am
wichtigsten... |
5. Ergebnis: Das ist meine Botschaft. |
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5. Ergebnis: Das ist meine Botschaft. |
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